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Aktuelle Stunde im NRW-Landtag zum Personalmangel in den Kitas

Viel Stress, viel Arbeit, wenig Zeit für die Kinder – so beschreiben Kita-Leiter*innen ihre Arbeitssituation in einer Studie, die von dem Deutschen Kitaleitungskongress (DKLK) vergangene Woche veröffentlicht wurde. Der NRW-Landtag beschäftigt sich heute in einer Aktuellen Stunde mit den Ergebnissen der Studie und dem Personalmangel in Kindertagesstätten.

„Dieser Frust aus der Kita wird die Kindertagespflege nie erreichen. Wegen Personalmangel wird in Essen keine Kindertagespflegestelle schließen“, versichert Antje Beierling, Vorstand Verband allein erziehender Mütter und Väter Landesverband NRW (VAMV NRW). Die Kindertagespflege, also die Betreuung von Kindern unter drei Jahren durch eine Tagesmutter oder einen Tagesvater, sei von keiner Personalnot betroffen. Denn eine Kindertagespflegestelle wird erst eröffnet, wenn die Tagesmutter oder der Tagesvater die Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen hat. „Und dann greifen die festgezurrten Rahmenbedingungen“, so Antje Beierling. Jede Kindertagespflegeperson dürfe maximal fünf Kinder gleichzeitig betreuen. So kann sie sich so ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren: die Betreuung, Bildung und Erziehung der Kleinsten. Sollte eine Tagesmutter oder ein Tagesvater erkranken, springen in vielen Kommunen wie beispielsweise in der Stadt Essen Vertretungs-Kindertagespflegestellen ein.

Der VAMV NRW betont, dass es nach wie vor zu wenige Kinderbetreuungsplätze gebe und der Ausbau weiter konsequent betrieben werden müsse. Aber: „Die Plätze, die wir jetzt anbieten, haben eine hohe Qualität. Überbelegungen und ein anderer Betreuungsschlüssel als 1:5 wird es nicht geben“, versichert Tanja Bräsen, Abteilungsleiterin Kindertagespflege beim VAMV NRW. Zurzeit bilden der VAMV NRW, das Diakonische Werk, die Arbeiterwohlfahrt und die cse in Essen mehr als 60 Kindertagespflegepersonen jährlich aus.

Studie: Nur 8 Prozent verfügen über ausreichende Personalausstattung

Die Studie des Deutschen Kitaleitungskongresses zeigte, dass in vielen deutschen Kindertagesstätten während eines Großteils der Betreuungszeit kaum mehr die Aufsichtspflicht gewährleistet werden könne. Ursache sei der chronische Personalmangel. Nur acht Prozent der Kindertagesstätten gaben an, durchgehend über eine auskömmliche Personalausstattung zu verfügen. Für die Studie sind 2.800 Kita-Leitungen in Deutschland befragt worden.