Es ist eine gute Nachricht am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung (3.Dezember): Die Stadt Essen wird bald mehr Plätze im Bereich der inklusiven Kindertagespflege anbieten können. Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter Landesverband NRW e.V. (VAMV NRW) bietet in Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) einen Zertifikatskurs Inklusion in der Kindertagespflege an. „Nachdem wir fünf Jahre lang diesen Kurs kommunenübergreifend angeboten haben, freuen wir uns sehr, dass es nun gemeinsam mit dem Diakoniewerk und der Arbeiterwohlfahrt Essen gelungen ist, einen Kurs ausschließlich für Essener Kindertagespflegepersonen anzubieten“ sagt Tanja Bräsen, Leiterin des Fachbereichs Kindertagespflege des VAMV NRW.
„Wir freuen uns über diese trägerübergreifende Kooperation“, so Tanja Bräsen weiter. „Dadurch wird sich in Essen das Angebot für Eltern mit Kindern mit erhöhtem Förderbedarf deutlich verbessern.“ Aktuell werden in Essen 15 Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in der inklusiven Kindertagespflege betreut. Der Bedarf in Essen konnte damit bislang nicht gedeckt werden. „Wir brauchen mehr inklusive Kindertagespflege in Essen“, sagt deshalb Tanja Bräsen vom VAMV NRW. „Unser Ziel ist, in allen Essener Stadtteilen wenigstens eine Kindertagespflegestelle zu haben, die einen inklusiven Betreuungsplatz anbietet. In Kooperation mit AWO und Diakoniewerk kann uns das gelingen.“
In Essen fehlen rund 2900 Plätze in der Kindertagesbetreuung. Eltern von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf sind von diesem Mangel besonders betroffen, denn eine Wahlmöglichkeit zwischen Kita oder Tagesmutter/Tagesvater hatten sie bislang nur im sehr begrenztem Umfang.
Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung ist ein Gedenk- und Aktionstag der Vereinten Nationen, der 1982 zum ersten Mal begangen wurde. Eine qualitätsvolle und bedarfsgerechte Kinderbetreuung für alle – das ist eines der Hauptanliegen des VAMV NRW. Bereits 2012 hat der VAMV NRW mit seinem Modellprojekt „Von Anfang an gemeinsam – Kinder mit und ohne Behinderungen in der Kindertagespflege“ gute Rahmenbedingungen für die inklusive Kindertagespflege erarbeitet. Fachberaterinnen und Tagespflegepersonen des VAMV NRW werden für die Aufgaben qualifiziert und ausgebildet. Dies sind gute Voraussetzungen für Eltern von Kindern mit besonderem Förderbedarf, einen für sie passenden Betreuungsplatz zu erhalten.
Der VAMV NRW berät und begleitet Eltern, deren Kinder einen inklusiven Kindertagespflegeplatz benötigen. Die Fachberaterinnen Kathrin Bollmann und Svenja Lüdecke stehen Eltern als kompetente Ansprechpartnerinnen zur Verfügung und informieren gern.
Mehr Informationen zur inklusiven Kindertagespflege beim VAMV NRW gibt es unter www.kinderbetreuung-in-essen.de oder telefonisch unter 0201.82774-93